BDSM & Gewalt: Ein Mythos will nicht sterben

- Oder: Das Klischee vom bösen DOM

Hallo, meine Lieben!

In den letzten Wochen wurde BDSM (von einigen gerne, wenn auch nicht ganz richtig als „SM“ bezeichnet) wieder mal durch die Print- und Online-Medien gepeitscht. Die Inhalt der Artikel gingen von „gut recherchiert“ über „hanebüchen“ bis hin zu „haarsträubend“. In dem Artikel Fifty Shades of Grey, der Hype – Oder: Viele Medien haben keine Ahnung von BDSM auf meinem privaten Blog bin ich bereits auf den oberflächliche Umgang mit dem Thema eingegangen. Besonders ärgern mich dabei immer folgende Kernpunkte:

  1. BDSM-„Anleitungen“ und/oder -Glossare, deren einziges Bestreben es ist, auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, ohne sich zu informieren.
  2. Die Aussage, Frauen würden bei BDSM unterdrückt
  3. Die Überzeugung, BDSM fördere Gewalt gegen Frauen.

Wie sagte Dieter Nuhr so schön? Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!

Unwissenheit ist keine Schande. Falls man sich für dieses Thema interessiert, wird man auch ausgiebig darüber recherchieren. – hoffe ich zumindest. 😉 Dabei gibt es jedoch ein Problem: Man stößt nur all zu oft auf Halb-Wissende, Profil-Neurotiker und militante Gegner. Und alle haben eins gemeinsam: Sie wissen im Grunde genommen nicht, um was es geht, wollen aber unbedingt mitreden.

Was ist denn überhaupt dieses BDSM?

Für alle, die sich mit dem Thema bisher noch gar nicht auseinander gesetzt haben: Das steht für

Bondage & Discipline | Dominance & Submission | Sadism & Masochism

Anhand der Anfangsbuchstaben sieht man schon, dass SM nur einen Teilbereich abdeckt. BDSM hat nämlich viele Facetten. Oder anders ausgedrückt: Das Sexleben jedes Paares ist individuell, warum sollte es also auf diesem Gebiet anders sein? Es gibt nicht das BDSM, keine festgelegten Abläufe oder Vorschriften, sondern mannigfaltige Variationen der Neigungen von (FEM)DOMs und subs. Streng genommen zählen dazu übrigens auch die mittlerweile populären Fesselspielchen in heimischen Schlafzimmern. Die Kurzdefinition lautet also:

Wenn sich jemand sexuell (und freiwillig!) seinem Partner unterwirft, spricht man von BDSM.

Bei BDSM wird aber geschlagen. Das ist doch Gewalt.

Jein und Nein! Bleiben wir mal bei der Konstellation Mann/Frau. Ihr würdet Euch wundern, wie viele Männer entsetzt „Aber ich kann doch meine Frau/Partnerin nicht schlagen!“ ausrufen, sobald das Gespräch auf dieses Thema kommt. Unterwerfungs-, Wachs- oder Fesselspiele könnten sie sich aber vorstellen.

In vielen Köpfen spukt immer noch das Bild einer sub, die an einen Strafbock gefesselt ist, und einem DOM, der hemmungslos mit einer Gerte auf sie eindrischt, herum. Das gibt es bei BDSMlern in der Form nicht. Geschlagen wird – wenn überhaupt – nur in gegenseitigem Einverständnis. Gewalt ist ein aktiver Akt gegen jemanden, der sich nicht wehren kann. Ein guter DOM ist niemals gewalttätig, sondern achtet immer darauf, dass sich seine sub geborgen und sicher fühlt. Auch dann, wenn er ihr ordentlich den Arsch versohlt. 😉

Kein verantwortungsvoller Mann käme auf die Idee, seine Frau zu schlagen oder gar durch die Wohnung zu prügeln. Das ändert sich auch dann nicht, wenn er DOM ist.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

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