15. Mai 2011
von Cassandra Bouffier
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Hallo, meine Lieben!
Zugegeben: Mathematik ist schwer und Rechnen nicht jedermanns Sache. Aber wenn man in einem Laden arbeitet, sollte man schon Kopfrechnen können oder – falls das zu schwer ist – sich einen Taschenrechner zulegen.
Auf dem Nachhauseweg fuhr ich heute noch rasch bei einem (neuen) Asiaten vorbei und bestellte zwei Gerichte. Die Nummer 12 á 5 Euro 20 und die Nummer 19 auch á 5 Euro 20. Macht – nach Adam Riese und Eva Zwerg – 10 Euro 40. Dachte ich zumindest und legte 50 Euro und 40 Cent auf den Tresen. Die Bedienung murmelte etwas, nahm den 50er sowie 20 Cent, drehte sich um und sah auf die Tafel mit den Preisen. Drehte sich dann wieder um und sagte:
“Swölf Euro swansig!”
Ich dachte, sie hätte mich falsch verstanden.
“Nein! Ich möchte die 12 und die 19.”
“Ja ja!”, schmetterte sie mir entgegen. “Swölf swansig.”
“Nein!” entgegnete ich. “Das macht 10 Euro 40!”
Die Bedienung lächelte mich asiatisch-nachsichtig an, kramte in der Kasse herum und legte einige Augenblicke später das Wechselgeld auf den Tresen.
35 Euro und 80 Cent.
‘So mach’ ich meine Geschäfte demnächst auch’, dachte ich, atmete tief durch, schüttelte den Kopf und schob die 20 Cent, die noch von mir auf dem Tresen lagen, demonstrativ in ihre Richtung.
“Nein! Ich bekomme 40 Euro zurück.”
Völlig irritiert sah sie mich, rief dann ihre Chefin und redete eine Weile auf diese ein. Die Chefin nickte ernst, holte sich einen Zettel, schrieb gewissenhaft den Betrag von 12 Euro 20 darauf und darunter 8 Euro. Dann zog sie die 8 Euro von den 12 Euro 20 ab und sah mich erwartungsvoll an.
Eigentlich hätte ich gehen müssen, kam aber leider nicht an meinen Fünfziger ran. Der lag noch neben der Kasse.
Wieder redete die Bedienung auf die Chefin ein und der Zettel verschwand im Abfalleimer.
Ich schloss kurz die Augen, atmete erneut tief durch und wiederholte die Bestellung inklusive Preise.
“Die Nummer 12 und die Nummer 19 …” mein Zeigefinger fegte in Richtung Preistafel “… das macht zusammen zehn … Euro … vierzig.”
Plötzlich erhellten sich die Augen der Chefin, sie sah auf den Fünfziger neben der Kasse und legte kurz darauf zwei Zwanziger auf den Tresen.
Als sie dann aber noch 40 Cent haben wollte, wäre ich beinahe über den Tresen gesprungen. Die Bedienung sagte aber sofort etwas, worauf die Chefin wieder ernst nickte, sich umdrehte und mit würdevoll erhobenem Kopf dahin zurückging, woher sie gekommen war.
Mittlerweile war dann auch das Essen fertig.
Und da ich ja immer versuche, in allem etwas Positives zu sehen:
Die Wartezeit war wie im Flug vergangen.
Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Eure