Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

17. Dezember 2011
von Cassandra Bouffier
9 Kommentare

Und der diesjährige Preis für Neugierde …

 

Hallo, meine Lieben!

Wie ich im letzten Wochenrückblick bereits geschrieben hatte, wird meine Nachbarin immer schaulustiger.

Hätte sie keine Angehörigen mehr, würde ich mich eventuell ein wenig um sie kümmern. Aber sie hat einen Sohn und Enkel, von denen sie jedoch nur sehr selten besucht wird (weiß ich aus Erzählungen). Das wird wohl seine Gründe haben. So schlimm es auch sein mag, dass sie mehr oder weniger alleine ist, aber ich habe meine eigene Familie, zu der ich engen Kontakt pflege. Und bei der Wahl, meine rare Freizeit mit meiner Mom oder meiner Nachbarin zu teilen, fällt mir die Entscheidung ziemlich leicht.

Beim Einzug war mir schon aufgefallen, dass sie vor Neugierde fast platzt, ständig aus dem Fenster guckte und jedes Mal einen Vorwand suchte, um vom Hausflur aus einen Blick in meine Wohnung werfen zu können.

Es gab in den folgenden Wochen in schöner Regelmäßigkeit Angebote, dass sie „sehr gerne meinen Schlüssel nähme“, wenn Handwerker etc. kämen. Ich lehnte immer dankend ab. Als es mir zu viel wurde, teilte ich ihr mit, dass es durch meine Selbstständigkeit keine Problem sei, solche Termine selbst wahrzunehmen. Fehler! Denn daraufhin folgten sehr „interessierte“ Fragen, was ich denn mache, ob man „davon leben könne“ und ob das der Grund für mein Single-Dasein wäre. Als ich nur „EDV“, „Ja!“ und „Nein!“ sagte, schien sie ein klein wenig enttäuscht. Sie hatte wohl mit mehr Details gerechnet.

Auch mit Fragen über meine Herkunft, meinen Familienstand, meine Arbeit, meine Familie und mein Privatleben im allgemeinen sowie im besonderen wurde nicht gespart. Da ich nur ungerne Privates Leuten, die ich nicht kenne, mitteile, sagte ich ihr das eines Tages auch. Höflich, aber bestimmt!

Dieser Vorfall hatte jedoch nur zur Folge, dass sie ihre Strategie änderte. Mittlerweile verfolgt sie mein Leben mehr oder weniger durchs Schlüsselloch. Aber nicht minder intensiv.

Wenn wir uns per Zufall auf dem Flur begegnen, werden keine Fragen gestellt, aber es fallen schon mal so Sätze wie „Die beiden letzten Tage sind sie aber spät heimgekommen.“ oder „Es riecht so lecker nach Kuchen im Flur. Ich hätte ja nie gedacht, dass Sie backen können.“ oder „Bei Ihnen sind immer die Rollläden unten. Frau X, Frau Y und ich haben uns schon gefragt, ob Sie die gleiche Krankheit wie die arme, verstorbene Frau Kohl haben.“

Das Ganze gipfelt darin, dass sie die Tür einen Spalt aufmacht und vorsichtig auf den Flur schaut, weil ich in letzter Zeit (aus Gründen) oft vor der Wohnungstür meinen Schlüssel suche, der in den endlosen Weiten meiner Handtasche herumirrt.

Das nervt!

Also hab‘ ich mir Folgendes überlegt:
Es existiert noch ein ganz alter Vibrator (meiner erster), der etwas aus dem Leim ist, daher einen Höllenlärm veranstaltet und aus diesem Grund ausgemustert wurde. Bisher hatte ich es jedoch nicht übers Herz gebracht, dass Ding auf den Elektromüll zu werfen. Zum Glück!

Diesen werde ich mit funkelnagelneuen Batterien bestücken und in meiner Handtasche verstauen. Wenn ich gehe, werde ich die Wohnungstür schließen, sofort anfangen, in meiner Tasche herumzukramen und darauf warten, dass Madame wieder durch den Türspalt lurt.

Sobald dies der Fall ist, werde ich das gute Stück hervorzaubern, einschalten, brummen lassen, was das Zeug hält, und mit der Bemerkung „Na, Gott sei Dank hab‘ ich dich nicht vergessen! Wir beide wollen Sonja doch nicht enttäuschen.“ von dannen ziehen.

Aktualisierung 18.12.2011:
Während des Baumschmückens ist mir eine ganz andere Idee gekommen. Ich werde sporadisch, aber in relativ kurzen Abständen immer wieder mal ein „Mach’s gut, Schatz!“ in die Wohnung rufen, wenn ich gehe, oder ein „Schaaatz! Ich bin zu Hause!“, wenn ich heimkomme. :teufel:

Fortsetzung folgt! :biggrin:

 

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

28. November 2011
von Cassandra Bouffier
5 Kommentare

Nackt wandern in der Schweiz verboten

 

Hallo, meine Lieben!

So stand es zumindest dieser Tage im Teletext. Es hieß, dass ein Mann splitterfasernackt durch Wald und Flur (an einem Wohnhaus und einem Kindergarten vorbei) marschierte, bis ein erboster Zeitgenosse die Polizei rief und er verhaftet wurde. Es gab eine Ermahnung und ein Bußgeld von 100 Franken.

Tja, da haben wir Deutschen es aber besser! Gut – wir können auch nicht überall, so wie Gott uns schuf, ungestraft herumspazieren. Aber …

… wir haben einen offiziellen, 18 km langen Nacktwanderweg, :jawoll: Dieser wurde am 29.05.2010 eingeweiht und erfreut sich großer Beliebtheit.

Da man in Deutschland ja auch nackt Auto fahren darf, könnte man theoretisch die Klamotten gleich ganz zu Hause lassen. Allerdings weiß ich nicht, ob sich der Parkplatz schon auf Nacktwander-Gelände befindet oder ob man die Strecke bis zum Nacktwanderweg bekleidet hinter sich bringen sollte. Denn das könnte sonst unter Umständen auch teuer werden.

Nackt herumlaufen gilt im übrigen Deutschland meist als „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und wird mit bis zu 200 Euro geahndet. (Obwohl: wo kein Kläger, da kein Richter!)

Ob man nackt herumlaufen möchte, ist jedem selbst überlassen. Meistens tun’s aber die, die es besser bleiben lassen sollten.

Wie so oft!

 

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

24. August 2011
von Cassandra Bouffier
10 Kommentare

Selbstbewusstsein

 

Hallo, meine Lieben!

Letzte Woche war ich mal wieder in einer Buchhandlung. Ich stöbere gern in Büchern herum und gehe meistens mit zwei bis drei aus wieder heraus; wenn ich mal Zeit zum Lesen habe. An dem Tag war ich recht leger unterwegs. Jeans, T-Shirt, Sneakers, etwas Makeup und Wimperntusche. Freizeitlook vom Feinsten – sozusagen.

Wenn ich beschäftigt bin, ist meine Antenne für Männer-Avancen nicht gerade voll funktionsfähig. Es sei denn, der betreffende Mann geht frontal zum Angriff über. Wie an diesem Tag. Als ich zwischen den Tischen hin und her schlenderte, versperrte mir plötzlich ein Vertreter der anderen Fraktion den Weg, lächelte mich an und sagte

„Ich würde gerne einen Kaffee mit Ihnen trinken.“

Ich sah ihn an und … lehnte ab. Weil ich es furchtbar fand, dass …

… beim Lächeln zwei Zahnlücken sichtbar wurden;
… ich an seiner Kleidung die Speisekarte der letzten drei Tage ablesen konnte;
… er aus allen Knopflöchern nach Nikotin roch und
… seine Haare zwar recht pfiffig gestylt waren, allerdings ohne Zuhilfenahme von Gel.

Ich frage mich wirklich, wie viel Selbstbewusstsein in einem Mann stecken muss, der eine (offensichtlich) gepflegte Frau anspricht und selbst nicht mal die Mindestansprüche an die eigene Körperhygiene stellt.

Da nutzt es auch nix, wenn man trotz allem irgendwie sympathisch rüberkommt.

 

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

18. August 2011
von Cassandra Bouffier
23 Kommentare

Unterwegs – Oder: Die Abfuhr

Hallo, meine Lieben!

Manchmal bekommt man eine Abfuhr, bei der man nicht weiß, wie man sie einsortieren soll.

Im Cafe. Die Sonne scheint. Alle Stühle sind besetzt. Personal ist hoffnungslos überfordert. Am Nebentisch sitzt ein Mann. Allein. Wir beide versuchen verzweifelt, die Aufmerksamkeit einer Bedienung zu erregen

Ich (an ihn gewandt): „An so einem Tag wäre etwas mehr Personal schon ganz sinnvoll.“
Er (guckt mich kurz an): „Na ja! Da das Wetter zurzeit sehr unbeständig ist, ist das schwierig.“
Ich: „Mag sein. Aber in der Branche gehört eine gewisse Flexibilität schon dazu.“
Er (sieht mich an): „Seien Sie mir nicht böse, aber ich bin nicht an Ihnen interessiert.“
Ich (?)
Ich: „Das muss ja echt hart sein!“
Er (irritiert): „Was muss hart sein?“
Ich: „Na ja! So auf Schritt und Tritt von Frauen verfolgt zu werden, die alle was von einem wollen.“
Er (?)
Ich: „Oder wollen Sie nur mit mir nicht ins Bett gehen?“
Er (mit entgleisten Gesichtzügen): „Ich … was? … Ähh … doch … ich meine … “
Ich: „Ja, wie denn denn jetzt? Ja oder nein?“
Er wird rot.
Ich: „Lassen Sie’s gut sein! Aber für die Zukunft: Nicht jede Frau, die ein Gespräch sucht, will Ihnen an die Wäsche! Okay?!“

Bin aufgestanden und gegangen.

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich fast denken, es liegt an mir.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure