Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

5. August 2012
von Cassandra Bouffier
18 Kommentare

Warnung vor dem Liebes-Roman

Hallo, meine Lieben!

Wie es aussieht, muss ich auf der ersten Seite meines Liebes-Romans wohl eine Warnung anbringen.

ACHTUNG!
Dieses Buch kann Ihrer Gesundheit schaden.
Es enthält kein Kondom!

Bei einer Recherche bin ich über einen Artikel mit der Überschrift „Love Storys sind schädlich für Frauen“. Weil „es in Liebesromanen nie sicheren Geschlechtsverkehr gibt“. :whut:

Aha! Deswegen das vermehrte Auftauchen der Gummitütchen in der Erotik-Literatur. Obwohl ich jetzt etwas irritiert bin. Das lässt ja den Rückschluss zu, dass Erotik-Literatur fester Bestandteil der Aufklärung ist. Oder in manchen Fällen sogar der einzige. Wir brechen das mal auf eine einfache Formel runter: Männer holen sich ihr Wissen über Sex in Po.rn.os, Frauen aus Erotik-Romanen.

Stehe ich alleine mit der Meinung, dass da was nicht stimmt?

Denn

a) bin ich nicht der Aufklärer der Nation und
b) wenn jemand kein Kondom benutzt, nur weil er einen kondomfreien Erotik-Roman gelesen hat, kann man davon ausgehen, dass er ansonsten auch nicht viel in der Birne hat. Und sich über kurz oder lang sowieso mit einer Geschlechtskrankheit ansteckt oder schlimmstenfalls mit Aids infiziert.

Ich warte nur auf den ersten Prozess in den USA, in dem ein Autor wegen Nichtbenutzung vor Gericht gezerrt wird, weil irgendeine dumme Schnepfe zu blöd zum eigenverantwortlichen Verhüten war.

Da ich bei Action-Filmen nicht ganz auf dem Laufenden bin, mal eine Frage an meine geneigten Leser: Legt jeder der Kerle vor einer Verfolgungsjagd einen Sicherheitsgurt an? Fällt ja auch irgendwie unter das Thema.

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich in bestimmten Bevölkerungsschichten als völlig verantwortungslos gelte, oder sogar irgendwann einmal meine Fanpost aus dem Knast beantworten müsste:

Mein Roman bleibt kondomfrei!

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

30. Juli 2012
von Cassandra Bouffier
23 Kommentare

Sexszenen – Oder: Die Leiden der jung… ähhh … der C.

 

Hallo, meine Lieben!

Langsam und allmählich dreh‘ ich durch. Ich komme mit den Sexszenen nicht voran. Keine Ahnung, wie es anderen Autorinnen geht, aber das Kopfkino macht mich echt fertig! Und hat mittlerweile auch schon Einfluss auf meinen Alltag.

  • Mein Stromverbrauch ist durch das ständige Akkus laden exorbitant in die Höhe geschnellt.
  • Mit dem Geld, was ich für die monatliche Polsterreinigung ausgebe, könnte man locker die Ik*a-Kette versorgen
  • Am Freitag trudelte eine Anzeige wegen Ruhestörung ein, weil meine Waschmaschine Tag und Nacht läuft.
  • Mittlerweile hat schon die dritte Federkernmatratze an einer strategisch wichtigen Stelle mit einem „BOINGboingboing“ den Dienst quittiert. (Auaaa!)
  • Mein Gynäkologe hat mich gefragt, seit wann ich denn Bullenreiten als Hobby entdeckt hätte.

Außerdem stört mich die ständige „An-die-Wand-Klopferei“ der Nachbarn bei meinen kreativen Prozessen.

Und ich bin am überlegen, ob ich den großen, blonden, gut aussehenden, schlanken, muskulösen Adonis von gegenüber um Unterstützung bitten soll.

Damit ich endlich wieder mit beiden Händen schreiben kann.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

27. Juli 2012
von Cassandra Bouffier
10 Kommentare

Sixty Shades Of Blood

 

Hallo, meine Lieben!

Dieser Blog-Eintrag richtet sich an alle SoG-Geschädigten.

Das eBook „Sixty Shades Of Blood“ ist ein Parodie, die von einer namhaften Autorin unter dem Pseudonym F.M. Wuzynski geschrieben wurde. Ich weiß nicht, über was sie sonst schreibt, aber eins steht fest: Sie ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Wortspielerei. Schon beim Vorwort haben mir die Tränen in den Augen gestanden. Und während des Lesens bin ich vor Lachen fast vom Sofa gefallen.

Zum Inhalt:
„Die junge, unschuldige, nervöse, verhuschte, sanfte, süße, dünne Betty ist 19 Jahre alt, mittelmäßige Studentin, und Jungfrau. Sie möchte schon, doch irgendwie klappt das nicht mit den Männern. Von ihrer Großmutter stammt die Prophezeiung, dass kein sterblicher Mann je ihr Hymen durchstoßen könne. Doch wer hört schon auf spinnerte alte Frauen?

Der smarte, gutaussehende, stahlharte, amüsiert drein schauende, stets akkurat gekleidete Geschäftsmann Cornelius Blood leitet ein geheimnisvolles Imperium und besitzt einen Kleiderschrank im Format eines Hochregallagers. Für die gelegentlichen Blutflecken und das Verschwinden von Leuten in seiner Umgebung gibt es sicher harmlose Erklärungen. Wetterballons zum Beispiel. Das Gerücht, er sei in Wirklichkeit ein Vampir, wurde von missgünstigen Wettbewerbern gestreut. Wahrscheinlich hatte er nur eine schwere Kindheit.

Hat jemand ein Wort verstanden?“

Das Dumme ist nur, dass man das Original gelesen haben muss, um alle Feinheiten zu verstehen. Solltet ihr es aber gelesen (und auch Augen rollend geschlossen) haben, lege ich euch die absolut geniale Persiflage ans Herz.

Ich überlege wirklich, ob ich mir von SoG die beiden nächsten Bücher nicht auch kaufen sollte. Nur um „Sixty Shades Of Blood Episode II: Dunkelschwarze Gier“ und „Episode III: Schockrosa Ekstase“ auch genießen zu können.

Das Buch findet Ihr auf Am*zon.

Mein Fazit:

Wow! :biggrin:

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

26. Juli 2012
von Cassandra Bouffier
10 Kommentare

Oszillation – Oder: Fremdworte in Erotik-Romanen

 

Hallo, meine Lieben!

Oszillation scheint momentan ein äußerst beliebtes Wort in Erotik-Romanen zu sein. Es gibt eine Menge, was oszilliert: Zahnbürsten über makellos weißen Zähne, wilde Blicke über Gesichter, Baumwipfel im silbernen Mondlicht. Da dachte ich: Wenn das so populär ist, springst du auch mal auf den Zug.

Da im Krieg, in der Liebe und in Büchern alles erlaubt ist, habe ich in einem Entwurf meine Protagonisten nachts in eine Turnhalle geschickt. Passt zwar nicht in die Story, aber egal! Michael bricht das Schloss auf (der darf das) und schiebt Charlie hinein.

Turnhallen haben leider das Problem, dass sie nicht sehr gut riechen und ein grässliches Licht verbreiten. Macht nix! Es wird so viel literarischer Blödsinn verzapft (vor allem in Liebes-Romanen), da kann man schon mal frische Luft und einen Lichtspot einbauen.

Die Szene:
Charlie liegt mit ihrem makellosen Alabasterkörper im Evakostüm auf einer dunkelblauen Matte. Die blonden Haare fächerförmig um ihren Kopf drapiert. Ein Bein ausgestreckt, das andere leicht nach innen angewinkelt. Ein Arm umrandet dekorativ ihren Kopf, der andere liegt an der Seite. Augen halb geschlossen, Mund leicht geöffnet. Die Halle ist dunkel, Spot an, Charlies Körper schimmert in weiß-blauem Licht.

Habt ihr? Okay!

Plötzlich – wie aus dem Nichts – oszilliert Michael im Adamskostüm an einem Toprope über der Matte. (Den Teil, in dem er fluchend das Hanfseil hochkletterte, erspar ich den männlichen Lesern besser.) Charlie stößt einen kleinen Schrei aus, legt den Handrücken an die Stirn und ruft: „Nein! Nein! Nein!“. (Weglaufen lassen kann ich sie leider nicht; da kämen ja die schön drapierten Haare durcheinander) Mit einem Knurren lässt Michael sich fallen und stürzt sich auf sie.

Also, ich finde die Idee hervorragend! Der Fairness halber fragte ich die beiden aber nach ihrer Meinung.

Charlie warf einen kurzen Blick zu Michael und brach in schallendes Gelächter aus.
Michael beugte sich zur mir, sah mich mit schmalen Augen an und presste zwischen zusammengebissenen Zähnen „Untersteh dich!“ hervor.

Ähhh … ja! Damit dürfte das wohl vom Tisch sein. :biggrin:

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

20. Juli 2012
von Cassandra Bouffier
9 Kommentare

Fifty Shades of Grey, die Zweite

 

Hallo, meine Lieben!

Geschafft! Ich hab‘ den ersten Teil von „Shades of Grey“ hinter mir. Und festgestellt: Ich bin zu alt für so einen Kram. Irgendwer hatte mal geschrieben, dass es sich dabei um „Twilight meets BDSM“ handelt (weiß nicht mehr, wer das war). Das trifft meines Erachtens den Kern. Daher zähle ich nicht mal ansatzweise zur Zielgruppe.

Jetzt aber zu den Sexszenen.

Der „Blümchensex“ (wie der Protagonist Christopher ihn nennt) ist teilweise recht ausführlich beschrieben. Oralsex, von vorne, von hinten, langsam, schnell, hart … die ganze Palette. Nervig ist aber sein ständiges „müßiges (oder wölfisches) Grinsen“, ihr ständig „sich über den Rücken (oder die Schultern) ergießendes Haar“ und vor allem ihre „innere Göttin“, die ständig in die Hände klatscht, auf und ab springt oder vor Freude tobt. Wer … will … das … wissen? Ich nicht! Wenn ich eine Sexszene lese, möchte ich von solchen Details verschont bleiben.

Die letzte BDSM-Szene fing auch sehr gut an (und hätte aus dramaturgischen Gründen als erstes stattfinden sollen. Aber egal!). „Shades of Grey“ ist aus Anstasias Sicht geschrieben. Sie liegt mit Handschellen gefesselt auf dem Bett und hat Kopfhörern auf (chorale Musik). Als erstes wird sie von Christian mit einem Fellhandschuh gestreichelt; dann mit einem Flogger geschlagen. Wie gesagt, recht spannend. Wenn da nicht Anastasias gedankliche Kommentare gewesen wären. „Verdammte Scheiße … was hat er vor mit mir?“ oder „Ich kann mich nicht mehr bewegen, verdammte Scheiße“ oder auch „Scheiße, nein … er wird mich weiter foltern“ bis hin zu „Scheiße, das wird mächtig wehtun“. Tja, BDSM ist nun mal eine Scheiß-Quälerei. :biggrin:

Fazit:
„Shades of Grey“ hat mich überhaupt nicht gefesselt; die nächsten beiden Romane werde ich mir sparen.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure