Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

27. November 2015
von Cassandra Bouffier
Kommentare deaktiviert für Fifty Shades of Grey ruiniert Partnerschaften

Fifty Shades of Grey ruiniert Partnerschaften

Hallo, meine Lieben!

Wie Ihr wisst, liebe ich „repräsentative“ Umfragen. Heute habe ich eine auf Pro7 gefunden, mit der Überschrift „Erotikstreifen zerstört Beziehungen“, denn:

„Offensichtlich legte die Titel gebende Figur des Films
die Messlatte für die Männerwelt jedoch etwas zu hoch.“

Befragt wurden insgesamt 1.730 Personen. Ein Drittel der Frauen gaben an, sich von ihrem Partner getrennt zu haben, da sie „mit ihrem Liebesleben nicht zufrieden seien“. Die Hälfte (ob von den insgesamt Befragten oder dem Drittel geht nicht hervor) erwartet von ihrem Partner, dass er über eine „gute Technik“ verfügt. Die Erhebung wurde von dem Sextoy-Unternehmen Lovehoney in Auftrag gegeben, das mit E.L. James einen Exklusivvertrag über die Herstellung und den Verkauf von Fifty Shades of Grey-Produkten abgeschlossen hat.

Fifty Shades of Grey-Produkte?

Nach einigen Recherchen fand ich heraus, dass es sich dabei um den üblichen Sexspielzeug-Krimskrams handelt. Mit einer Ausnahme: der Christian Grey-Krawatte. Diese wird mit „is perfect for wearing in public to display your kinky intentions“ beworben, was an Absurdität kaum zu übertreffen ist. Und ein Penisring erscheint mir in diesem Sortiment mehr als deplatziert. Aber egal!

Die „Desire“(!)-Kollektion braucht natürlich entsprechendes Werbegetrommele:

„There is no doubt the Fifty Shades books and film have empowered women sexually
in the long-term and lead to a fundamental change in behaviour in the bedroom.“

verrät uns Lovehoney-Mitinhaber Richard Longhurt. Getoppt wird das Ganze dann noch mit folgender Aussage:

„And it completely reverses conventional wisdom which still
has men taking the lead in the bedroom. Those days are long gone.“

Ich erwarte mit Spannung den vierten Teil von Fifty Shades: In dem Miss Steele die Peitsche schwingt und Mister Grey mit einem Penisring um sein bestes Stück und einem 85 Dollar-Vibrator seine Liebste zu orgastischen Höhenflügen treibt. Den sollte man dann aber konsequenterweise „Fifty Shades of Steele“ nennen.

Fassen wir das Ganze nochmal zusammen:
Christian Grey legte die Messlatte für Männer hoch an.
Immer mehr Frauen trennen sich von ihrem Partner wegen schlechtem Sex.
Frauen erwarten eine gute Technik von Männern.
Lovehoney reagiert in Zusammenarbeit mit Miss James in Form von Sex-Spielzeug darauf, denn
Fifty Shades of Grey führt zu einer fundamentalen Veränderung im Schlafzimmer.
Die Tage, in denen Männer dort die Führung übernahmen, sind lange vorbei.

Dem Tenor Fifty Shades of Grey ruiniert Partnerschaften schließe ich mich an, allerdings aus einem völlig anderen Grund. Um dieses Konglomerat aus Oberflächlichkeit, Zweck-Feminismus und Widersprüchen auf den Punkt zu bringen, habe ich mal ein Zitat von Alexander Sergejewitsch Puschkin modifiziert:

„Wir, die Ahnungslosen,
geführt von den Unwissenden,
erwarten das Unmögliche von den Partnern.
Wir haben so lange so wenig mit so viel Unsinn getan,
dass wir inzwischen in der Lage sind,
nichts mit allem zu erreichen!“

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

Quellen: Pro7 Daily Mail

 

29. Oktober 2015
von Cassandra Bouffier
2 Kommentare

Endlich! Mein Buch ist veröffentlicht.

Hallo, meine Lieben!

Manch einer von euch hat zwischenzeitlich wahrscheinlich auch gedacht: „Ob das noch mal was wird?“. Ging mir streckenweise genauso. Es gab Tage, da hätte ich am liebsten alles eingestampft. Arbeiten gehen und ein Buch als Selfpublisher veröffentlichen grenzt schon ein bisschen an Masochismus. Aber ich wollte es ja nicht anders. :zwinker:

Seit dieser Woche steht zumindest das eBook endlich online – hipp, hipp, hurra! Es gibt zwar noch kleines Problem mit dem Cover (die Maße stimmen nicht ganz), das wird aber bis zum Wochenende geklärt sein. Und ich kann endlich mal ein paar Tage durchatmen.

Alle, die das Ganze die letzten Jahre (darf man auch keinem erzählen) verfolgt und mich dabei auch teilweise unterstützt haben, erhalten das Buch von mir kostenlos. Ich kann es als epub, mobi oder PDF zur Verfügung stellen. Ein Taschenbuch ist auch geplant; das wird aber noch etwas dauern, weil es dafür wieder ein paar Hürden zu überwinden gibt.

Falls Interesse besteht, könnt ihr einen Kommentar hinterlassen oder eine Mail schreiben. (Oder mich über das Kontaktformular auf meinem Autorenblog anschreiben. Dort findet ihr auch einen Auszug aus dem Buch und eine XXl-Leseprobe).

Was Informationen über das Buch oder damit zusammenhängende Themen anbelangt, werde ich diese künftig über den anderen Blog laufen lassen. Hier wird es weiterhin die altbekannte (privaten) Lästereien geben. :biggrin:

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

18. Oktober 2015
von Cassandra Bouffier
Keine Kommentare

Warum Frauen nach dem Sex weinen

Hallo, meine Lieben!

Wisst Ihr, was „postkoitale Dysphorie“ ist? Nein? Bis heute wusste es auch nicht.

Als „Postkoitale Dysphorie“ bezeichnen Psychologen eine „emotionale Verstörung“ nach dem Geschlechtsverkehr. Symptome: innere Unruhe und/oder tiefe Traurigkeit, gefolgt von Weinen.

Zu diesem Phänomen befragte eine Gruppe Wissenschaftler 195 Studentinnen. Nachdem sie zuvor 36 aussortierten, die bisexuell oder lesbisch sind, weil

„Die Erfahrungen, die Frauen bei gleichgeschlechtlichem Sex machen würden, nach bisherigem Forschungsstand ganz anders als mit Männern seien“.

Ernsthaft?! Irgendwie beschlich mich bei der Begründung der Verdacht, die Studie wurde von einer Gruppe PsychologINNEN erstellt. Aber weiter.

46% der Befragten gaben an, unter diesen Symptomen ein- oder mehrmals gelitten zu haben. Um herauszufinden, warum speziell diese Frauen nach dem Sex weinen, machte man sich „ein Bild von dem allgemeinen Gemütszustand der Probandinnen“. Ergebnis: „In der Vergangenheit war es häufiger zu Formen von Missbrauch gekommen“. Fazit: „Eine solche Erfahrung sei demnach der größte Risikofaktor“, weil dadurch das „Bindungsverhalten“ beeinflusst würde. Die Frauen litten schneller unter „Abgrenzungsproblemen“ und „das Ende Liebesaktes könnte sich in diesen Fällen wie eine Trennung vom Partner anfühlen“ beziehungsweise „überwältigend“.

Wie bitte? Missbrauchsopfer empfinden Sex in der Regel als bedrohlich und daher beängstigend. Ich schließe nicht aus, dass Weinen danach eine der Folgen davon ist, aber es dürfte wohl kaum die einzige sein. Und selbst wenn: Manche Frauen haben angegeben, es wäre nur ein Mal passiert. Entweder hatten die auch nur ein Mal Sex gehabt, oder hier wurde das Prinzip „Wissenschaft by Tunnelblick“ angewandt.

Meine Meinung? Das ist wieder eine dieser manipulativen Studien, die sich gegen die „gewalttätigen“ Männer richtet. Anscheinend hatten die „WissenschaftlerInnen“ noch nie richtig guten Sex mit einem Partner, dem man sich verbunden fühlt! Das kann natürlich „überwältigend“ sein. Und es gibt Momente, in denen man seelisch mit dem anderen „verschmilzt“. Dabei entsteht ein Überdruck der Emotionen, der ein Ventil brauchen. Das ist ebenfalls(!) ein Grund, warum Frauen nach dem Sex weinen. Aber man kann halt nicht nach etwas fragen, das man nicht kennt.

Eine (vermutlich männliche) Gruppe von Wissenschaftlern hatte 2011 auf dem gleichen Gebiet geforscht, sahen aber keinen Zusammenhang zwischen Weinen und Missbrauch. Die spekulierten, dass „die biologische Veranlagung eine Rolle spielen könnte“. Es sei jedoch unklar, ob „möglicherweise ‚zerbrechliche‘ Frauen öfter zu einem ‚Blues‘ nach dem Sex neigen als ’starke‘ Frauen“. Nein! Auch nicht! Siehe oben!

Liebe Männer! Falls wir nach dem Sex weinen sollten, nehmt uns einfach in den Arm. Manchmal weinen wir auch vor lauter Glück. :zwinker:

Quelle: Heilpraxisnet

Update 30.10.2015
Gebhard Roese von der Liebeszeitung ist auf andere Quellen gestoßen, aus denen hervorgeht, dass es sich wohl nicht um eine Studie mit feministischem Hintergrund handelt. Nichtsdestotrotz finde ich es bedenklich, einen Zusammenhang mit Missbrauch herzustellen. Das wäre das Gleiche, wenn man fragt, was passiert ist, wenn Frauen High Heels tragen, und diese antworten „Es hat geregnet.“ Daraus kann man auch nicht schließen, dass es jedes Mal regnet, wenn Frauen High Heels anziehen.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

24. August 2015
von Cassandra Bouffier
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Hart aber fair – Die weggeschlossene Sendung

Hallo, meine Lieben!

Letzte Woche hatte der WDR auf Druck von Frauenverbänden und und Gleichstellungsbeauftragten die Hart aber fair-Sendung „Nieder mit den Ampelmännchen, her mit den Unisex-Toiletten – Deutschland im Gleichheitswahn?“ vom 2. März 2015 aus der Mediathek entfernt. Entgegen dem Titel ist Hart aber fair nicht unbedingt für faire Debatten bekannt, sondern bietet des Öfteren eine Plattform, auf der sich die Gäste gegenseitig an die Gurgel gehen. Im Volksmund nennt man das neudeutsch „Trashtalk“. Solche Talkshows schalte ich nur selten ein, weswegen ich auch die „Ampelmännchen“-Sendung nicht gesehen hatte. Nach dem Rauschen im journalistischen Blätterwald wurde ich jedoch neugierig.

 

 

Hm? Die Gäste kannte ich noch von den Aufschrei-Debatten; die Diskussion war gewohnt polemisch. Wieso man ausgerechnet die Konserve entfernen sollte, war mir nicht ganz klar. Es gibt genügend andere Sendungen (auch in den Öffentlich-Rechtlichen), die ein Frauenbild zeichnen, bei denen ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskomme.

Auslöser dafür war eine vom Deutschen Frauenrat eingereichte Programmbeschwerde, die mich nach dem Lesen fassungslos zurückließ.

Frank Plasberg hätte 190 Genderprofessuren als „Alltagswahnsinn“ bezeichnet.
Nein! Hat er nicht!
„Es geht der Blick verloren für den Alltagswahnsinn, den wir uns leisten“, gehörte noch zur Einleitung. Dann kam erst: „In diesem Land gibt es mittlerweile 190 Professorinnen und Professoren, die sich mit Genderforschung beschäftigen […] 180 Frauen und 10 Männer. Sowas bleibt nicht ohne Folgen.“ (Wo er recht hat, hat er recht – wie man sieht.)

Fachfrauen bzw. Fachmänner aus Wissenschaft oder Verwaltung fehlten vollständig
Seit wann dürfen Interessengemeinschaften öffentlich-rechtlichen Sendern vorschreiben, wer an Diskussionsrunden teilzunehmen hat und wer nicht?

Herr Plasberg fordert Frau Wizorek auf, die Welt über die Nützlichkeit von Unisextoiletten aufzuklären, dabei liegt ihre Fachlichkeit auf dem Gebiet des Alltagssexismus. Sie wird genötigt, Thesen zu vertreten, die sie nicht selbst aufgestellt hat.
Genötigt?! Herr Plasberg hatte die Frage gestellt, Frau Wizorek sie IMHO souverän beantwortet. Kurzer Einwand von Frau Kelle. Damit war das Thema abgehandelt. Herrn Plasberg Nötigung vorzuwerfen ist mehr als grenzwertig.

Derart unfaire Sendungen mögen vielleicht im Pay-TV hinnehmbar sein, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen dürfen sie unseres Erachtens keinen Platz haben.
Was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Platz hat oder nicht, sollten alle entscheiden, die dafür Gebühren zahlen, und kein feministischer Verein im Alleingang.

Mit der Programmbeschwerde der LAG ist nun vielleicht eine Protestwelle in Gang gekommen.
Ich dachte, es wäre bereits nach der Ausstrahlung ein Sturm der Entrüstung über die BRD gebrandet? Was denn nun? Okay! Werfen wir mal einen Blick auf die aktuellen Reaktionen des frauenratlichen Twitter-Accounts in Sachen „Weg mit Hart aber fair„: 16 Favs und 12 Retweets. Doch so viel?!

Es ist erschreckend, lässt aber gleichzeitig tief blicken, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender versichert, „man habe nicht gegen Programmrichtlinien verstoßen“, gleichzeitig aber einknickt und die betreffende Sendung vom Netz nimmt. Richtig peinlich finde ich allerdings, dass dieser Frauenverein, der sich „Anstand und Moral“ auf die Fahne geschrieben hat, genauso polemisch agiert, wie er anderen vorwirft.

Tweet des LSVD-Bundesverbands:
„Schulamt genehmigt rechtspopulistische Werbeveranstaltung an Düsseldorfer Gymnasium“.
Retweet des Frauenrats mit der Bemerkung:
„Eingeladen: Birgit Kelle, die Anti-Gender-Kreuzzüge führt und Ampelmännchen-Sendung bei Hart aber fair inspirierte“.
(Quelle: Twitter 24.8.2015)

Da würde ich als Frau am liebsten vor Scham im Boden versinken.

Aber so ganz nebenbei: Der Deutsche Frauenrat hat 476 Follower auf Twitter; Frau Kelle über 2.400 – darunter auch einige Frauen. Unter anderem eine recht junge, die in ihrer Bio nur „Ingenieur“ stehen hat. Das mag nicht repräsentativ sein; interessant ist es auf jeden Fall.

Heute teilte der WDR plötzlich mit, dass man „aus den Fehlern gelernt habe“ und nochmals eine Hart aber fair-Sendung zu dem Thema ausstrahlen will. In zwei Wochen! Das ging aber erstaunlich schnell. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun, die Sendung werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Und dann auch wieder meinen Senf dazu abgeben.

Update 1.9.2015: Der WDR hat die Sendung wieder in die Mediathek gestellt. Begründung: „Die heftigen Reaktionen zeigten im Rückblick, dass die Entscheidung nicht richtig gewesen sei.“

PS: Die Sendung habe ich mir zwar angesehen, spare mir aber die Zeit, um das ausführlich zu kommentieren. Im Grunde war es das gleiche Palaver wie bei der vorherigen Sendung.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure