Hallo, meine LiebenInnen!
Wenn es um das Binnen-I geht, habe ich aus meinem Herz noch nie eine Mörderinnengrube gemacht.In den letzten beiden Tagen trafen jedoch zwei Ereignisse zusammen, die mir das Thema wieder mal ins Bewusstsein gerufen haben.
Ereignis Nummer 1:
Das Binnen-I finde ich schon schrecklich genug, wenn es geschrieben wird. Es stört ganz einfach meine/n LeseflussIn. In einem/einer RadiosenderIn wurde das Ganze aber noch auf die Spitze getrieben, indem der Interviewpartner das auch aussprach („Redakteure…Innen“ oder „Moderatoren…Innen“). Um was es in dem Interview ging, weiß ich nicht mehr. Diese Verballhornung der deutschen Sprache hat mich so konfus gemacht, dass ich dem/der InhaltIn gar nicht mehr folgen konnte.
Ereignis Nummer 2:
„Range wird zum Sündenbock“ lauteten einige Artikel-Überschriften der letzten Tage. Und ich fragte mich, wie diese wohl gelautet hätten, wenn Herr Range eine Frau Range gewesen wäre. Ja, ich weiß! Einer Staatsanwältin wäre ein solch eklatanter Fehler niemals unterlaufen, aber mal rein hypothetisch: Wäre sie dann eine Sündenböckin gewesen? Oder eine Sündenziege? Oder hätte die Medien eine ganz andere Wortwahl getroffen?
Das kann man noch weiterspinnen – zum Beispiel mit dem Sprichwort „Den Bock zum Gärtner machen“. Okay! Auch ein schlechtes Beispiel, da Frauen nicht mal ansatzweise auf die Idee kämen, Aufgaben zu übernehmen, zu denen ihnen die notwendigen Qualifikationen fehlen. Ich theoretisiere hier ja auch nur. Feministisch-politisch-geschlechtsspezifisch korrekt müsste das doch „Die Ziege zur Gärtnerin machen“ heißen, oder nicht?
Außerdem: Wieso heißt es immer noch „Staatsmännin“ oder „Landsmännin“? Wieso gibt es keine Sensenfrau? Und warum werden wir eigentlich immer NOCH NICHT MIT HERRIN ANGEREDET??? Das sind doch die wirklich essentiellen Fragen, mit denen sich der Feminismus beschäftigen sollte, statt dieses überflüssige Binnen-I zu puschen.
Mann-O-Mann! … Ääähhh … Neee … Mist! Ich muss ja „Frau-O-Frau!“ sagen. Oder besser „Weib-O-Weib“? Hhm? Darüber muss ich mir noch ein paar Gedanken machen.
Ich bin dann mal in der Küche.
Eure
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