Hallo, meine Lieben!
Nach ich weiß nicht wie vielen Zwischenfällen, Hindernissen und Verzögerungen ist mein Buch jetzt endlich fertig. Jetzt kommt noch die Frimelei mit den Anschreiben und das Erstellen eines Lebenslaufs. Dann wird der erste Verlag angeschrieben. Drückt mir doch alle mal bitte die Daumen! Danke!
Dadurch habe ich auch wieder mehr Zeit, andere Romane dieses Genres zu lesen. Und bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich die (meist weiblichen) Autoren Szenen beschreiben. Das reicht von
„Richard machte ein maskulines Geräusch.“
(Kindle „Touch of Pain“ von Linda Mignani Position 461)
“ Sie […] und machte ein unglaublich sinnliches Geräusch“
(Kindle „Touch of Pain“ von Linda Mignani Position 1186)
bis hin zu
„Sein durchtrainierter Körper fühlte sich sehniger an als sie ihn in Erinnerung hatte. Seine Muskeln schienen aus gehärtetem Stahl zu sein. Er schien sich zu der reinen, potenten Essenz seiner selbst verdichtet zu haben.“
(Hörbuch „In den Schatten lauert der Tod“ von Shannon McKenna Kapitel 5, 18:13 m)
„Er drückte ihre weichen Schenkel auseinander […] wölbte die Hände um ihre rosigen Pobacken […] den aufreizenden Flaum dunkler Löckchen. Gleich einer saftigen Frucht öffnete er sie […] ließ seine Zunge über die schimmernden, köstlichen Falten […]“
(So geht es noch eine Weile weiter, aber ich brech‘ hier mal ab.)
(Hörbuch „In den Schatten lauert der Tod“ von Shannon McKenna Kapitel 5, 44:40 m)
Bei allen gleichermaßen beliebt ist allerdings das Wort „geschmeidig“. So gut wie immer im Zusammenhang mit Bewegungen von Männern.
„David kam auf lächelnd auf sie zu, geschmeidig wie Seide, die einem über die Haut floss.“
(Kindle „Touch of Pain“ von Linda Mignani Position 346)
In Erinnerung ist mir auch noch „geschmeidig wie ein Panther“. Leider weiß ich nicht mehr, aus welchem Buch diese Beschreibung ist. Männer in solchen Romanen stehen geschmeidig auf, setzten sich mit einer geschmeidigen Bewegung hin und … und … und …
Adjektive – ob in Erotik-Romanen oder anderen – sind bei Lektoren und Autoren viel umstritten. Die einen lehnen sie komplett ab; andere argumentieren, es ginge nicht ohne. Es geht tatsächlich nicht ohne, es sei denn, man schreibt ein Sachbuch oder eine Betriebsanleitung. Obwohl ich es mir interessant vorstelle, beim Zusammenbau eines Regals die Anweisung zu erhalten den „geriffelten, abgerundeten Holzdübel A möglichst gefühlvoll und tief in das passende Loch B zu stecken“.
Wie bei vielen Dingen gilt auch hier: Jede Schreibweise hat ihre Anhänger bzw. Leserschaft. Die einen wollen den „ängstlichen Gesichtsausdruck“, andere „die geweiteten Augen“, das „Herz, welches schneller schlägt“ oder „in die Hose rutscht“ und das „aschfahl“ werden.
Auf Adjektive möchte aber kaum ein Leser verzichten. Weil Erotik-Romane Bilder im Kopf erzeugen sollen. Und eben kein Tutorial sind.
Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure
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